Die eigene Zifferblattmanufaktur
Ziel der Uhrenmanufaktur Lehmann war, in möglichst vielen Bereichen autark arbeiten zu können. Ein großer Schritt dahin ist die Einrichtung der eigenen Zifferblattmanufaktur, die im Zuge des Neu- und Umbaus entstand. Hier werden zudem in galvanischen Bädern Oberflächen von Brücken und ähnliche Kleinstteile für die Uhr beschichtet. Mit erheblichen Investitionen wurde ein perfektes Umfeld für diese sehr anspruchsvolle und vielseitige Tätigkeit geschaffen. Die feinen Uhrenteile werden vergoldet und rhodiniert oder es werden in beschichtete Zeiger und Indizes Leuchtmasse eingegeben.
Die Hauptaufgabe ist aber die Herstellung der Zifferblätter vom Rohling zum Endprodukt mit allen Appliken.
Zifferblattherstellung
von Grund auf
Die Zifferblattmanufaktur Lehmann stellt das Zifferblatt vom Rohling bis zum fertig besetzten Blatt selbst her. Die vorbereiteten Rohlinge werden auf Lehmann Maschinen gedreht und gefräst. Die Maschinen sind besonders für die aufwendigen Gravuren ausgelegt. Aber auch Schliffe, wie der Sonnenschliff, werden auf den Blättern für bestimmte Modelle händisch aufgebracht.
Galvanische Beschichtung
Nach der mechanischen Bearbeitung werden die Zifferblätter galvanisiert oder lackiert, je nach Design des Zifferblattes. Die Verfahren sind dabei ganz unterschiedlich. Bei der galvanischen Beschichtung wird mittels Elektrolyse metallisches Beschichtungsgut gleichmäßig auf dem Blatt aufgebracht. Dazu werden die Rohlinge für eine vorgegebene Zeit in das galvanische Bad getaucht.
Lackieren von Zifferblättern
Wird das Zifferblatt lackiert, wird eine ganz feine gleichmäßige Farbschicht von Hand aufgesprüht und anschließend im Ofen getrocknet. Beide Verfahren brauchen viel Erfahrung und ein professionelles Arbeitsumfeld.
Der Druck
Der Druck wird mit dem Tampondruckverfahren auf das Zifferblatt gebracht. Bei diesem sehr anspruchsvollen Arbeitsgang werden alle gewünschten Druckelemente mit Hilfe eines weichen Stempels und des sogenannten Clichés, der Negativ-Form, positionsgenau aufgedruckt. Der Prozess wird wiederholt, um eine perfekte Farbstärke auf dem Blatt zu erreichen. Je nach Modell sind verschieden Drucke in Folge nötig.
Das Besetzen des Zifferblatts
Mit höchster Sorgfalt wird das fertig beschichtete Zifferblatt anschließend mit den Appliken besetzt. Alle Appliken wie Indizes, Datumfenster oder das Logo und auch die Weißgoldfassungen für die Diamanten werden im Haus gefertigt. Ihren besonderen Glanz bekommen sie durch die mechanische Bearbeitung mit Diamantwerkzeug. Die meisten Teile werden vor der Weiterverarbeitung galvanisiert und gegebenenfalls mit Leuchtmasse ausgelegt und dann händisch auf dem Zifferblatt aufgebracht.